Doll Circus – Spice N‘ Roll aus Rosenheim

Doll Circus – Spice N‘ Roll aus Rosenheim
© Simon Petrosa

Was diese vier Damen hier mit euren Gehörgängen anstellen, ist mindestens genau so genial, wie die akrobatische Leistung auf ihrem Bandfoto. Doll Circus rocken sich mit ihren bisher drei Demo-Veröffentlichungen bestimmt nicht nur in mein Rockerherzchen. Im Interview erzählt Sängerin Shake the Snake von geistigen Umnachtungen und der Wichtigkeit von visuellem Content in der Kommunikation.

Frauen braucht die Rock-Szene!

Jap, eigentlich mache ich keine Ausrufezeichen in Headlines. Aber ich stehe dazu, also müsst ihr wohl mit diesem Aufschrei leben. Scusi! Hier mal ein kleiner Appell an alle Damen da draußen: Unterstützt euch, seid lieb zueinander und zelebriert Rock’N’Roll – so wie es Doll Circus aus Rosenheim machen. Ich kenne alle vier Mädels persönlich und bin entzückt von ihren Outfits, ihrem Sound und ihrer Vorgehensweise.

Noch haben sie nicht live gespielt – Corona hat ihnen da leider ein Schnippchen geschlagen – aber glaubt mir, kommt es demnächst dazu, bleibt mein Kehlchen nicht trocken (absolut tragisch: Wir hätten uns sogar an besagtem Gig die Bühne geteilt, da Mulberry Sky an dem Abend auch gespielt hätte!). So, jetzt holt euch einen Ohrwurm ab, aber vorher unterhalte ich mich noch mit Shake. Auf geht’s!

Interview mit Shake von Doll Circus

Erzähl mir doch bitte ein bisschen was über Doll Circus.

Wir kennen uns alle schon lange, weil wir im selben Freundeskreis sind. Vero (Bass) und Mini (Schlagzeug) spielen seit circa drei Jahren ihre Instrumente und haben dann angefangen, zusammen mit Terry Lee ein Cover-Projekt zu starten, in dessen Rahmen sie ab und zu auf Parties von Freunden ein paar Nummern gespielt haben. Schlagzeugerin Mini hatte dann irgendwann keine Lust mehr auf (nur) Coversongs und die Idee angestoßen, doch eine richtige Band mit „richtig eigenen Songs“ zu gründen.

Da die zwei anderen Damen aus dem Cover-Projekt dafür keine Zeit hatten, musste eine neue Sängerin her. Und da die vorherige Sängerin Kathi zusammen mit mir (Shake) in Regensburg gewohnt hatte, meinte sie einmal, dass sie doch mich fragen sollten – ich sänge manchmal in der Dusche und das klänge wohl ganz in Ordnung. So haben Vero und Mini mich dann am Festival ohne Bands 2019 nachts am Lagerfeuer gefragt, ob ich eigentlich singen könne und ob ich nicht bei ihnen mitmachen wolle. Dann habe ich mich einfach getraut und gemeint: So ein bisschen singen kann ich durchaus.

Im Oktober 2019 hatten wir dann die erste gemeinsame Probe und sind seitdem Doll Circus. Über wirkliche Vorbilder haben wir uns nie wirklich Gedanken gemacht, jeder von uns mag andere Genres und Künstler aus dem Rock-Bereich und Doll Circus ist quasi das, worauf wir uns am Ende des Tages einigen können.

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Ihr beschreibt euren Sound selbst als Spice N‘ Roll – was hat’s denn damit genau auf sich?

Spice N‘ Roll war einfach nur eine Wortschöpfung, die aus einer Blödelei entstanden ist. Da wir ja quasi eine Girlband sind, musste ich sofort an die Spice Girls denken und habe daraus in einem Anfall geistiger Umnachtung eine Genrebezeichnung gemacht. Und eigentlich passt es ganz gut zu dem Sound, den wir machen. Klassischer Rock’n’Roll mit einer Prise von diesem und jenem. Spice N‘ Roll halt.

Wie vertreibt und promotet ihr aktuell eure Musik und was ist für die Zukunft geplant?

Bisher haben wir drei Demo-Songs aufgenommen, die gibt es auf allen Streamingdiensten und mit Videos auf Youtube zu hören. Diese Demos sind     binnen dreier Tage entstanden und sollten lediglich eine erste Momentaufnahme unserer Band darstellen, deswegen gibt es die auch nicht auf CD.   Wenn wir unser erstes Album aufnehmen, wollen wir auf jeden Fall neben den heutzutage zum Standard gehörenden Streaming-Möglichkeiten auch CDs produzieren lassen.

Aktuell gibt’s 3 Songs von euch, u.a. auf Spotify – ich habe gelesen es ist ein Album geplant. Könnt ihr dazu schon mehr verraten?

Wir haben das Thema bisher nur mal kurz angerissen, wollen aber eigentlich noch Ende dieses Jahres mit den Aufnahmen vom Album anfangen. Durch die viele freie Zeit und die wegfallenden Gigs durch Corona haben wir doch viel Zeit zum Songschreiben und jetzt eigentlich genügend Nummern für eine LP beisammen. Das Album soll dann soweit wie möglich in Eigenregie aufgenommen werden, ohne großes Tamtam und Chichi. Da darf ruhig ein bisschen Garagen-Attitüde durchkommen.

Welche Rolle spielen Marketing und Promotion für euch als Band und welche Ziele verfolgt ihr vor allem damit? Wie erreicht ihr neue Leute?

Um ehrlich zu sein, machen wir uns über Marketing nicht allzu viele Gedanken, das meiste davon passiert eher intuitiv. Das rührt wahrscheinlich daher, dass wir es nicht darauf abgesehen haben, großartig bekannt zu werden oder ähnliches. Im Endeffekt geht es uns darum, Spaß zu haben. Es geht um die Erfahrungen, die Gigs, die Leute, die man kennenlernt, das Gefühl beim Musikmachen und das Gespür fürs Songwriting, das sich nach und nach entwickelt.

Klar ist es super, wenn das einigen Leuten gefällt, das ist es ja immer. Aber wir investieren nicht allzu viel Zeit darin, Magazine oder Radiostationen oder was auch immer anzuschreiben. Wir sind natürlich aktiv auf Facebook und Instagram,schicken ab und zu mal unsere Songs irgendwohin, verbinden uns auf Social Media mit anderen Bands, aber ansonsten war es das bisher.

Ihr seid vor allem in Social Media aktiv. Was ist euch bei der Kommunikation über diese Kanäle besonders wichtig – und was kommt bei den Fans besonders gut an? Habt ihr Tipps für andere Bands?

Wie gesagt, wir sind keine Marketinggenies, aber was auf Social Media natürlich auch bei Musikern wichtig ist, ist der visuelle Content.

Wir haben gemerkt, dass unsere Songs beispielsweise interessanter sind, wenn auch ein Video dabei ist — und wenn es nur ein DIY-Video ist, das wir selbst zusammengeschnipselt haben.

Ansonsten ist es in dem Ozean aus Informationen     und Bands einfach wichtig man selbst zu sein, authentisch rüberzukommen, irgendwie         vielleicht einen eigenen Ton zu finden, der einen von anderen unterscheidet. Aber auch das sollte sich einfach aus dem ergeben, was man als Band ist. Eine gewisse Regelmäßigkeit was das Posten betrifft ist natürlich auch sinnvoll, damit man nicht vollkommen von der Bildfläche verschwindet. Und natürlich macht das gegenseitige Unterstützen und Vernetzen Sinn, vor allem unter Newcomerbands.

Hier findest du Doll Circus online:

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