Artistfy – CEO Marcel gibt Tipps zur Release-Planung

Artistfy – CEO Marcel gibt Tipps zur Release-Planung
© Artistfy

Release-Planung? Ehm, ja, schon mal gehört – aber wie funktioniert das eigentlich und auf was sollte man als Newcomer Rockband besonders achten? Ich habe Marcel von Artistfy mal ein paar Löcher in den Bauch gefragt um herauszufinden, was für eine erfolgreiche Release-Planung wirklich zählt.

Meine persönlichen Erfahrungen mit Artistfy

Du weißt was jetzt kommt, oder? Falls du schon den ein oder anderen Beitrag hier im Blog gelesen hast – meistens gebe ich im Vorwort noch ein bisschen ganz persönlichen Senf zu einem Thema ab und erzähle, warum ich genau mit dieser Person gesprochen habe.

Nun, Marcel von Artistfy habe ich durch unseren ersten Release mit Mulberry Sky kennengelernt. Wir standen gerade kurz vor der Veröffentlichung unserer ersten EP „Knock, Knock!“ und ich war mit einigen Themen erstmal überfordert. Wir haben mit Mulberry Sky komplett alles selbst gemacht, von Recording über Mixing, Mastering bis hin zu Artwork, PR und Releaseplanung. Eine Mammutaufgabe!

Die richtigen Partner finden

Mir war es wichtig, beim Thema Digitalvertrieb einen persönlichen und vertrauensvollen Ansprechpartner zu haben, den ich über den „kurzen Dienstweg“ alles fragen konnte, was ich wissen wollte. Und Marcel war einfach super! Er hat mir geholfen, Spotify zu verstehen, mir erklärt worauf es beim Künstlerprofil ankommt und wie wichtig es ist, frühzeitig in die Planungen einzusteigen. Haha, bevor jetzt jemand denkt, ich bekomme eine Provision für dieses Loblied: Nein. Ich schreib das gern, weil ich dankbar bin, für den tollen Support und die Reibungslose Abwicklung! So, jetzt hüpfen wir rein ins Interview und lernen tolle Sachen! Auf geht’s.

Interview mit Marcel von Artistfy

Erzähl mir doch bitte ein bisschen was über dich und deinen Weg zu Artistfy.

Das ist echt ein langer und steiler Weg gewesen, bei dem ich vor allem an Fehlern gewachsen bin. Eigentlich wollte ich nämlich gar nicht in die Musikbranche. Ich bin ja auch überhaupt nicht musikalisch, aber mein Schicksal wollte es wohl so, also habe ich im Jahr 2007 einen Webradiosender eröffnet. Aus dem wurde 2009 dann die „Newcomer Szene“ und aus dieser dann 2018 schließlich Artistfy. Ich selbst wollte eigentlich immer Schauspieler werden und Hollywood erobern, aber daraus wurde nichts. Ich empfand die Branche als zu hart – dachte wohl, die Musikbranche ist es nicht. *lach*

Was bietest du mit Artistfy für Dienstleistungen an und was liebst du an deinem Job am aller meisten?

Artistfy ist ein reiner digitaler Musikvertrieb. Und zwar der erste und (Stand jetzt) einzige deutsche Musikvertrieb, der die Flatrate-Variante anbietet. Musiker oder Bands zahlen nur einen kleinen Beitrag pro Jahr und können so viel Musik veröffentlichen, wie sie wollen. Bei anderen Anbietern kann es da schon mal ordentlich ins Geld gehen.

Was mich schon immer an dieser Branche begeistert hat, sind die Künstler selbst, die einfach oft schräge Typen sind (positiv gemeint). Null langweilig, immer interessant und oft mit tollen Geschichten im Hintergrund, die sie in ihrer Musik verarbeiten. Ich bin immer wieder erstaunt, wie schnell man „privat“ wird und nach zwei Stunden Gespräch das Gefühl hat, man kennt sich schon mindestens zehn Jahre lang. Ich war schon immer kommunikativ und mit Künstlern zu tun zu haben gibt auch mir das Gefühl, das richtige zu tun. Künstler sind ein sehr wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft, gerade Musiker, denn ohne Musik geht nichts. Musik hört man egal wann, wie, wo und warum. Jeder Mensch findet einen Weg zur Musik. Das alleine reicht manchmal schon, um am Leben zu bleiben.

Was ist denn vor einem Release besonders wichtig?

In erster Linie immer gut vorbereitet zu sein und sich Zeit zu lassen.

Um erfolgreich zu sein, muss man einen guten Plan haben und diesen zielstrebig einhalten.

Für junge Künstler ist das oft nicht so einfach, weil der Produktions-Prozess oft lange dauert. Wenn dann schließlich alles fertig ist, sollen es schnell alle hören. Dabei werden viele wichtige Punkte übersehen und ein Release hat plötzlich nicht mehr den Mehrwert, den er haben könnte.

Welche Tipps hast du parat, wenn es um das Thema Release-Planung und Promo geht?

Wie schon erwähnt, lasst euch viel Zeit! Informiert euch, lernt die Branche kennen und lasst euch beim Partner eures Vertrauens oder eben einem Musikvertrieb beraten, sofern dieser das anbietet.

Bei Artistfy gehe ich mit den Künstlern in der kostenlosen Release-Planung alles durch und gebe reichlich Tipps, auf was man achten muss. Natürlich will ich nicht so viel davon verraten, aber die Einhaltung der zeitlichen Vorgaben z.B. bei Spotify (Pitch) für den Algorithmus und die davon abhängigen Playlisten ist sehr wichtig.

Was kommen dann nach einem Release noch für Aufgaben auf die Künstler zu, damit ein Release erfolgreich wird?

Ein schweres Thema, weil oftmals alles mit „Power-Promotion“ zu tun hat, die für viele Künstler gar nicht machbar ist, da sie unbezahlbar ist. Professionelle Leute um sich herum zu haben, die diese Aufgaben erledigen, wäre natürlich optimal.

Da ich zu 99% mit Newcomern zu tun habe, weiß ich, dass das eigentlich nie drin ist. Deshalb heißt es für Künstler vor allem, präsent auf den sozialen Netzwerken sein und sich nicht nur auf ein Medium zu konzentrieren.

Viele Künstler meiden mittlerweile Facebook, doch die Kraft dieser Plattform sollte man nicht unterschätzen! Es gibt Gruppen die man nutzen kann, durch die durchaus Reichweite entstehen kann. Entscheidend ist, dass man etwas Interessantes bieten kann, bei dem der User hängen bleibt und sogar die Lust verspürt, es teilen zu müssen, weil es so gut ist. Schon vor dem Release sollte man sich da eine eigene Taktik ausdenken.

Welche Marketing-Kanäle sollte man aus deiner Sicht auf jeden Fall bespielen?

Wie schon erwähnt, sind Instagram und Facebook zwei ganz wichtige Kanäle. Auch dort für ein paar Euro Werbung schalten kann schon Auswirkungen zeigen. Allerdings würde ich dies nur tun, wenn die Musik schon draußen ist, damit die Hörer auch was zu hören haben. Presave-Links lohnen sich meistens nicht zum Bewerben.

Ganz neu für viele Musiker ist Tik Tok. Die App hat genügend Potenzial und man kann mit cleveren Videos virale Aufmerksamkeit erzeugen. Die App sollte man nicht unterschätzen, auch wenn sie immer wieder in die Kritik gerät.

Welche Eigenschaften muss man als Newcomer in der heutigen Zeit mitbringen?

Ehrliche Antwort: Durchhaltevermögen und Geduld! Denn im Vergleich zu früher hat sich vom Ablauf her rein gar nichts verändert. Vor 40 Jahren gab es auch schon so viele Newcomer, aber nur eine Handvoll hat den Zugang zur Öffentlichkeit bekommen. Heute haben wir das Internet und jeder hat Zugang zur Öffentlichkeit. Bei wöchentlich 40.000 neuen Releases (Angabe von Spotify) kann man sich vorstellen, wie schwer es sein muss, sich in der Masse hervorzuheben.

Ein Musiker oder eine Band muss das gewisse Etwas haben, hervorstechen, clever sein und das allerwichtigste – gute Musik machen! Auch wenn das heutzutage relativ behandelt wird, hat der Musikmarkt eine konstante Richtung und die macht den Erfolg aus. Das muss nicht zwingend der ​Mainstream sein, aber verkehrt ist dieser sicher nicht. Und so wie Geschmack relativ ist, kann auch Erfolg für jeden unterschiedlich sein.

Du hast noch Fragen? Hier findest du Marcel:

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