Jo von superlifepromo – „Killerpilz“ & Rockstar-Coach

“Nicht jede Band braucht einen Major-Deal“ – Yeah! Eine Aussage, die mich kleines Lichtlein innerhalb der überwältigend großen Milchstraße des Musikbusiness natürlich aufhorchen lässt. Denn natürlich träumen viele Künstlerinnen und Künstler erstmal genau davon: Musik machen, entdeckt werden, Vertrag, Karriere! Ein Szenario wie aus dem Bilderbuch. Doch wie so oft im Leben ist auch der Aufbau einer ernsthaften Musik-Karriere wohl nicht in 24 Seiten „Pixi“ abbildbar. Wie geht es also wirklich, gibt es Tipps, die sicher funktionieren? Ich habe mit Jo Halbig genau darüber gequatscht. Aber der Reihe nach.

Vom Teenie-Star zum Rockstar-Coach

Kennst du die Killerpilze? Nope, das sind keine Drogen! Die Killerpilze sind eine deutsche Band. Ich kenne sie natürlich – zierten die sweeten Jungs doch so ziemlich jede Jugend-Gazette, die es im Zeitschriftenhandel so gibt. Fast genau 18 Jahre ist die Gründung dieser erfolgreichen Musikgruppe nun her, da waren die Herrschaften gerade mal zarte zwölf oder dreizehn Jahre alt. Großes Ziel: Raus aus dem schwäbischen Kaff, hinein in die Hall of Fame des Rock. Drei Jahre später war es dann soweit: Universal wedelte mit dem Plattenvertrag.

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Seit 2009 veröffentlichen die Killerpilze ihre Musik nun unter eigenem Label und haben weit über 1000 Konzerte auf dem Buckel. Jo Halbig, Gründungsmitglied der Killerpilze und zuständig für Gesang und Bass, bezeichnet die Killerpilze selbst als „recht fleißige Band“. Jap, kann man so sagen. Mehr als 1000 Gigs, regelmäßige Veröffentlichungen, ein eigener Kinofilm und viele Millionen Streams. Das muss man erstmal nachmachen!

Und auch abseits der Killerpilze (mmh, ich bekomm gerade Lust auf Schwammerl, haha. Scusi.) ist Jo ein fleißiger Kerl: 2011 hat er die Agentur superlifepromo gegründet und unterstützt nun auch andere Künstlerinnen und Künstler dabei, Erfolg und Karriere selbst in die eigene Hand zu nehmen. Ich habe mich mit Jo getroffen und herausgekommen ist dieses spannende Interview.

Interview mit Jo Halbig von superlifepromo

Jo, erzähl doch mal. Was macht ihr bei superlifepromo eigentlich genau?

superlifepromo ist eine moderne Musikmarketing-Agentur, die ich 2011 gegründet habe. Wir kümmern uns um alles, was man sich nur vorstellen kann im Bereich der Musik-Promotion. Online-Werbung, Social Media, klassische Pressearbeit, aber auch den TV- und Radiobereich decken wir ab. Ich habe die Agentur damals als One-Man-Show gegründet. Davor habe ich in einer Agentur gelernt, die Printwerbung für verschiedene Künstler/innen gemacht hat. Mittlerweile bin ich nicht mehr alleine, sondern beschäftige einige Mitarbeiter. Zusammen haben wir hunderte Bands und Künstler/innen in den Medien begleitet.

Und was hat es mit dem Rockstar-Coaching von superlifepromo auf sich?

Ziel beim Rockstar-Coaching ist es, den Musikerinnen und Musikern die volle Kontrolle über ihre Karriere zu geben.

Denn nicht jede Band oder jede/r Künstler/in braucht einen Major-Deal, um erfolgreich zu sein.

Das Coaching umfasst also vor allem umfangreiche Infos rund um das Thema Musikmarketing vor allem umfangreiche Infos rund um die Themen Musikmarketing, DIY-Management und Musikbusiness. Wir erarbeiten mit unseren Künstler/innen anhand eines völlig neuartigen Konzepts einen individuellen Fahrplan und lassen hier gerade eine großartige Community entstehen.

Wie läuft das Rockstar-Coaching denn dann genau ab?

Bands können sich bei uns bewerben. Wir schauen uns dann an, wo sie gerade stehen und wo sie einmal hin wollen. Danach zeigt sich relativ schnell, ob und wie wir ihnen helfen können.

Das Rockstar-Coaching wird dann ganz individuell auf die Musiker/innen angepasst. Je nach aktuellem Status. Das Coaching dauert dann mindestens 12 Wochen. In dieser Zeit wird dann ganz intensiv an verschiedensten Themen gearbeitet und die Künstler/innen on Track gebracht.

Wenn du es verraten darfst… was ist das wichtigste, das du den Künstlerinnen & Künstlern mitgibst?

Ich glaube das wichtigste ist, dass sich die Bands selbst klar darüber werden, was eigentlich wirklich zu ihnen passt und wo sie sich „zuhause fühlen“. Gerade im Bezug auf Social Media ist das unheimlich wichtig. Bei den Killerpilzen ist unser Anspruch auch immer, alles möglichst zeitgemäß zu managen. Wir überlegen uns ständig, wie wir neue Wege gehen können. So konnten wir z.B. auch eine sehr erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne für die Finanzierung eines Albums durchführen.

Viele Musiker/innen denken auch, es reicht „einfach nur Musik zu machen“. Heute ist das allerdings nicht mehr so. Wenn wir mal darüber nachdenken, warum z.B. ein Label eine Band signen würde wird klar: Künstler/innen müssen heutzutage schon viel selbst mitbringen. Einschlägige Live-Erfahrung, eine treue Community, professionelle Kommunikationskompetenzen und gute Musik.

Hast du denn ein paar Tipps für Newcomer Rockbands, um generell erfolgreicher zu werden oder um z.B. Streams anzukurbeln und erfolgreicher in Social Media zu werden?

Ganz generell würde ich sagen: Struktur und Ziele. Bringt Struktur in eure Band, findet heraus, wer welche Kompetenzen hat und definiert, wer für welche Aufgaben zuständig ist. Wer kümmert sich z.B. um PR und Booking? Wer macht Social Media?

Und jeder kennt das, es macht viel mehr Spaß, ein Ziel vor Augen zu haben, als „so vor sich hin zu arbeiten.“ Setzt euch also Ziele wie z.B. „Wir wollen 1000 monatliche Hörer auf Spotify haben.“ Überlegt dann, was ihr konkret dafür tun müsst, um dieses Ziel zu erreichen und arbeitet gemeinsam darauf hin.

Ein guter Tipp ist auch, zeitliche Blöcke zu definieren. Zum Beispiel: „Die nächsten drei Monate schreiben wir nur an neuen Songs“. Das bringt Struktur in das Bandleben und man konzentriert sich auf das Wesentliche.

Bezüglich Social Media gibt es eine ganz besondere Regel: Versucht eine „Einbahnstraßen-Kommunikation“ zu vermeiden. Verbindet euch mit euren Followern und macht sie zu Fans. Teilt Erlebnisse und bezieht sie ein. So baut ihr nach und nach eine wertvolle Community auf.

Und ganz wichtig: Feiert eure Erfolge! Denn Erfolgserlebnisse sind unheimlich bedeutend, damit der Spaß an der Arbeit – und Musik machen ist definitiv Arbeit – nicht verloren geht.