Knallertexte – Tipps & Tricks für feurige PR-Texte

Knallertexte – Tipps & Tricks für feurige PR-Texte
© Andreas Jacob

Du suchst Tipps für PR-Texte? Da kenn ich jemanden! Ein sagenhafter Künstler am Trapez der Wortakrobatik, sag ich euch. Mein großes Vorbild in Sachen Text und Formulierung. Geradezu grazil springt er durch jeden brennenden Reifen, wenn es darum geht, einer schnöden Berichterstattung mehr Ausdruck und Bildsprache zu verleihen. Er kennt Wörter, die muss ich erstmal googeln und jetzt verrät er hier ganz exklusiv ein paar Tipps, mit denen du den PR- und Promo-Texten über deine Newcomer Rockband mehr Pepp verleihst. Aufgemerkt, ich präsentiere: Christian Topel!

Von Experten lernen – eine grandiose Idee!

Mal angenommen, du möchtest dir eine leckere Margarita mixen, weißt aber nicht so recht was du dafür brauchst und wie die Zubereitung von statten gehen soll. Was tust du? Ich zumindest würde mich online auf die Suche nach einem feinen Rezept von einem Profi-Barkeeper machen, um das maximale Ergebnis zu erzielen. Dieses völlig frei erfundene Beispiel (hüstel) lässt sich ganz prima mit der Pressearbeit und den Promo-Aktivitäten rund um deine Newcomer Rockband vergleichen. Denn auch hier kannst du von Experten lernen! Hier findest du Tipps für PR-Texte und Tricks für Texte, die ihre Leser in den Bann ziehen.

Um Bewerbungs-E-Mails bei Radiosendern, Labels und Co., oder deine neuesten Pressemitteilungen so zu formulieren, dass sie den Leser packen, und in ein Schlaraffenland voll textlicher Genüsse entführen, bedarf es der Einhaltung ein paar Grundregeln. Dazu gleich mehr. Jetzt stell ich euch erstmal den Christian vor.

Gute Texte sind unheimlich wertvoll – Tipps für PR-Texte

Christian habe ich, wie Natalie, die Make Up Fee, während meiner Arbeit für einen Online-Shop kennengelernt. Damals kam dieser nette bärtige Herr zu uns ins Haus, um uns das Magazin himmeblau näher zu bringen, dessen Chef-Redakteur er ist. Während der anschließenden Zusammenarbeit liefen wir beispielsweise mitten im Sommer mit einem Weihnachtsmann mit echtem Bart in der Rosenheimer Innenstadt zur Höchstform auf. Das ist aber eine Geschichte, die ich mit ein, zwei Margaritas intus viel schöner erzählen kann.

Nun, auch nach einem Jobwechsel blieben wir in Kontakt und ich freue mich unbandig (bayerisch für „maßlos“), dass ich ihn bereits seit mehr als drei Jahren immer wieder mit Textereien für diverse Websiten und Magazinartikel unterstützen darf. Ich bin fasziniert davon, wie er Dinge beschreiben kann. Manchmal denkt man fast, man war dabei! Und darum geht’s: Texte lebendig machen. Und das lernen wir jetzt von ihm. Auf geht’s, hier kommen hilfreiche Tipps für PR-Texte!

Interview mit Christian Topel von Knallertexte

Christian, bevor wir zu deinen Tipps für PR-Texte kommen, erzähl doch bitte mal ein bisschen was über dich und deinen Weg zum „Knallertexter“.

Die Autobiographie in einem Kapitel: Vor dem Autor war ich Leser. Ich habe alles verschlungen, was Buchstaben trug – von der Rückseite einer Cornflakes-Packung bis zu Büchern. Struktur hat das Ganze in der Jugend angenommen. Als eine (übrigens bis heute unzertrennbare) Dreier-Clique hingen wir viel bei einem Sandkastenfreund ab. Dessen Vater konnte einerseits selbst herrlich bildhaft Geschichten erzählen, andererseits streute er auch immer Lektüre-Empfehlungen in die bierseligen Abende ein. Der Mann hat mich buchstäblich in die Weltliteratur eingeführt. Während des Studiums (klar, Literaturwissenschaft) stolperte ich irgendwann am schwarzen Brett über eine Ausschreibung für eine Art Autoren-Stipendium. Das klang irre spannend, also hockte ich mich hin und hämmerte binnen vierzehn Tagen den Anfang eines Romans in den PC. Der Roman wurde zwar nie fertig, ich aber angenommen und zum Autor.

Blöderweise verdient man als Nachwuchs-Schreiberling nahezu nichts. Ich erinnere mich an mein erstes Honorar für eine Kurzgeschichte: knapp 7 Euro. Es brauchte also einen schnöden Broterwerb. Und so absolvierte ich nach dem Studium ein Volontariat und arbeitete ein paar Jahre als Zeitungs-Redakteur. Nebenbei habe ich mit ein paar Bekannten eine kleine Werbeagentur mitbegründet. Beide – Zeitung wie Agentur – gibt’s heute nicht mehr. Das Metier des Marketings hat mich aber nachhaltig begeistert. Also habe ich mich nach einem Intermezzo bei einer Healthcare-Agentur als Texter und Konzepter selbstständig gemacht. Und fabriziere (inzwischen mit Team) jetzt schon ein paar Jahre als „Knallertexte“ richtig geilen Stoff für Websites, Imagebroschüren, Anzeigen und alles, was eben gescheite Texte benötigt. Damit mir garantiert nicht langweilig wird, bin ich außerdem Chefredakteur des Magazins „himmeblau“.

Aus zuverlässiger Quelle weiß ich, dass du auch ein Liebhaber von guter Musik bist. Wer zählt denn da so zu deinen Lieblingsbands und -künstlern?

Über das „gut“ lässt sich sicher streiten. Ich geb’s unverhohlen zu: Bei „Angels“ könnte ich immer, wirklich immer ausrasten und mitgrölen. Ansonsten geben sich meine Ohren ziemlich weltoffen. Der Spotify-Verlauf würde wahrscheinlich behaupten, ich bevorzuge gitarrenlastige Musik. Live, Counting Crowes, The Black Crowes… Ich kann mich aber auch für Clueso begeistern, bin den Fantas troy und mag den Hip-hop der 90er.

Du liebst es, die Leser deiner Texter zu entertainen und schaffst es immer wieder Dinge so auszudrücken, dass es Spaß macht, darüber zu lesen. Woher nimmst du die Kreativität beim Texten?

Nutten und Koks! Nein, Quatsch, natürlich nicht – aber das hat funktioniert, stimmt’s? Du liest weiter… Im Ernst: Talent und Fantasie schaden nie. Das hast du oder hast du nicht. Darüber hinaus ist das Texten aber auch ein Handwerk. Geschickt mit Sprache umzugehen, kann man bis zu einem gewissen Grad lernen. Letztlich entspringt viel, was nach überbordender Kreativität aussieht, einfach Schweiß und harter Arbeit. Sätze hinschreiben, sacken lassen und wieder verwerfen; probieren; umformulieren… Kann ich etwas ganz neu ausdrücken, wie nie jemand zuvor? Fällt mir ein Bild ein, ein faszinierender Vergleich? Assoziieren, bis das Hirn glüht! Es gibt etliche Kreativitätstechniken, da muss man halt eine für sich geeignete finden.

Damit sich aber niemand etwas vormacht: Selbst die kreativsten Ergüsse treffen in der Realität nicht selten auf Auftraggeber, die Angst vor der eigenen Courage haben. Oh Gott, heißt’s dann, die Mitbewerber machen das aber seit hundert Jahren schon so und nicht anders. Mei, wer gern unter Lemmingen lustwandelt, kriegt dann halt sein Lemmingfutter.

Gibt es Themen, über die du überhaupt nicht gerne schreibst?

Herzlich willkommen im Land der Diplomatie. Mit anderen Worten: Wenn du mit dem Schreiben deinen Lebensunterhalt verdienen willst, solltest du nicht besonders wählerisch sein. Klar, es macht mehr Spaß über ein neues, abgefahrenes Sportgerät zu schreiben (nachdem du zu Recherchezwecken den ganzen Tag damit herumgedaddelt hast), als meinetwegen über ein Daten-Managementsystem. Meine Rechnungen bezahlen aber beide, insofern: Ungern, gibt’s nicht.

Viele Newcomer Bands machen gerade am Anfang sehr viel selbst. Und darunter fällt natürlich auch das Schreiben von Texten für Website & Co. – was sollten Bands und Künstler deiner Meinung nach generell beachten, wenn sie sich ans Schreiben von eigenen Texten z.B. für PR- und Promo-Zwecke machen und wie schafft man es, dass Texte interessant werden?

Die Bands sollten in erster Linie tatsächlich „eigene“ Texte verfassen. Hier meine Tipps für PR-Texte. Ihr wollt als Musiker unverwechselbar sein? Dann seid es auch dabei! Schaut gern, was andere so schreiben, aber kupfert es nicht einfach ab; wiederholt nicht die ständig gleichen Phrasen und Floskeln bei der Beschreibung eures Sounds; erzählt immer eine Geschichte – egal, ob es um die Gründung der Band geht oder um die neue Platte oder um einen Song; erlaubt euch ein bisschen Humor und Selbstironie! Wenn man das wirklich selbst machen will, ruhig ein Buch voller Tipps über gutes Texten kaufen.

Wie schon gesagt, Sprache ist Handwerk und Wissenschaft zugleich. Da gibt’s durchaus ein paar universell gültige Regeln, mit denen man immer gut fährt. Das hier en détail aufzudröseln, würde zu lange dauern. Deshalb nur ein paar Einsteiger-Tipps: Sätze nicht allzu lang, nicht allzu verschachtelt; Passiv vermeiden; Fremdwörter und Fachsprache gehören ins Lexikon; statt vieler, austauschbarer Adjektive lieber bildhaft schreiben. ​

Beispiel gefällig? Sucht euch eine Version aus:

a) Bei ihrem Auftritt trug die Rock-Röhre Tina Trallala eine blaue Hose, die ihre sexy Figur gut zur Geltung brachte, während sie das geneigte Publikum, das begeistert vor der Bühne stand, zudem mit ihrer Stimme zu lautem Beifall animierte.

b) Blue-Jeans. Ein Arsch, wie aus Zement gegossener Pfirsich. Eine Stimme, bei der nicht nur das Mikro einen Ständer bekam. Was Tina Trallala da auf der Bühne veranstaltete, war kein Konzert. Das war eine Rock-Orgie mit Massen-Orgasmus!

Nun kennst du dich ja auch mit Marketing und PR aus. Welche Marketingmaßnahme denkst du, sollte jede Band und jede/r Künstler/in im Köcher haben?

Da dürften die Sozialen Medien in Sachen Reichweite bei überschaubarem Budget unschlagbar sein. (Für kurzfristige Aufmerksamkeit – vor einem Konzert zum Beispiel – eignet sich natürlich immer eine gute Guerilla-Marketing-Maßnahme. Eine lässige, halblegale Aktion, mit der man viral geht und/oder gratis in der Presse landet. Aber das habt ihr nicht von mir!)

Du hast noch Fragen? Hier findest du Christian:

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